In den 2008/2009 entstandenen Arbeiten des Zyklus Letters of India verdichten sich Peter Wittmanns Erinnerungen an seinen Aufenthalt in Indien, wo er in den Jahren 1977 bis 1982 in Dharamsala bei seinem englischen Malerfreund Alfred Hallet ein Atelier bezogen hatte. Thematisch liegen diese zwischen skripturalen Elementen von Alltagsspuren - Betelspritzern an Hauswänden -, Schriftelementen, religiösen Ritualzeichen und scheinbar schwebendem floralem Ornament. Farblich dominiert Safranorange, Farbe der indischen Trikolore und Symbolfarbe des Buddhismus. Wittmann rührt alle seine Farben selbst an, um durch Mischung von Pigment und Bindemittel Konsistenz, Oberflächen und Tiefenlicht zu steuern und Farbe als Lichtquelle erscheinen zu lassen. Die pudrig glühenden Farbpigmente der Bilder beschwören die Kraft der Farbe, wie sie sich im indischen Holi "Fest der Farben" in religiöser Ekstase entlädt. Bei diesem - wohl einem der ältesten Feste der Menschheit - besprengt und bestreut man sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser und Farbpigmenten und alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichem Status scheinen aufgehoben. Unhampered heißen drei der Arbeiten Wittmanns aus diesem Zyklus.
|